Zukunftsbild graubünden Bike

Die Naturmetropole wächst nach innen.

Gesellschaftliche Entwicklungen sorgen für Rückenwind.

Das Velo gilt als perfektes Verkehrsmittel gegen Stau und Luftverschmutzung, für Bewegung und Gesundheit, für Klima und Nachhaltigkeit.

Neu auch gesetzlich verankert.

Im Jahr 2023 wurde ein nationales Velogesetz in Kraft gesetzt: Durch diese Gesetzesgrundlage ist nun verankert, dass das Velo als gleichberechtigtes Verkehrsmittel mitgedacht werden muss.

Vorstellbar? Die Bedeutung von Zukunftsbildern.

Aktuelle Zahlen und Daten sind wichtig, um absehbare Entwicklungen zu erkennen. Wir Menschen denken aber nicht in Zahlen, sondern in Bildern. Wollen wir verändern, müssen wir die Bilder ändern, die wir haben.

Zielgruppe: Nicht Biker, sondern Menschen

Rund 60% der Schweizer Bevölkerung, so schätzt die Velokonferenz Schweiz, würden gerne vermehrt aufs Velo steigen, trauen sich aber nicht. Die Frage, die sich also aufdrängt: Wie gewinnt man das Vertrauen der weniger Geübten, der «Interessierten»? Der Frauen, Kinder oder Jugendlichen? Kurz: Der Menschen?

Die Metropole wächst nach innen.

Auf dem Land, so heisst es oft, brauche man ein Auto, um sich fortbewegen zu können. Die Wege seien weit, die ÖV-Verbindungen schlecht. Es gebe zudem genügend Platz, um die Infrastruktur im Sinne der Autofahrer:innen stetig auszubauen. Das Gegenteil ist wahr: Um Natur und Lebensqualität zu erhalten und noch dazu die Verkehrssicherheit zu erhöhen, muss der Modal Split vom Auto weg, hin zu ÖV und vor allem zum Langsamverkehr konsequent umgesetzt werden.

Dabei geht es nicht um ein Ausspielen Auto gegen ÖV gegen Velo, sondern um ein zusammenhängendes Denken. Werden die Distanzen gefühlt kürzer, flacher und einfacher überwindbar, versteht man den Lebensraum immer stärker als zusammenhängenden System, in dem alle vernetzt und aufeinander angewiesen sind. Das nächste Dorf rückt gefühlt näher. Es wird zum nächsten Quartier.

Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeitmöglichkeiten sind für alle Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb einer Viertelstunde zu Fuss oder auf dem Velo erreichbar. Davos oder Maienfeld, Disentis oder Samedan werden zu lokalen Hubs, zu attraktiven 15-Minuten-Städten. Oder 15-Minuten- Dörfern? Egal: das duale Stadt-Land-Denken wird in Zukunft sowieso abgelöst durch ein zusammenhängendes Denken.

Logistisch gesprochen geht es um ein verstärktes Denken in «Hub and Spoke» – in Naben und Speichen. Um ein System, in dem die Wege optimiert und – zum Wohle von Klima, Nachhaltigkeit, Komfort und Effizienz – auch reduziert werden. Ein System bestehend aus attraktiven dezentralen Zentren. Eine echte Naturmetropole eben.